Das Kloster Altzella hatte als Grundherr das alleinige Recht, in Pappendorf einen Pfarrer einzusetzen.
Es ist nicht bekannt, welche Voraussetzungen um 1500 erforderlich waren, um diese Funktion auszuüben. Bartholomäus Hilliger hatte mit Sicherheit das Vertrauen des Abtes Martin II. von Lochau und war ungefähr ab 1500 Seelsorger der Kirchgemeinde Pappendorf.
Im Jahr 1517 machte Martin Luther seine Kritik an der Kirche öffentlich. Das Ergebnis war die Reformation der Kirche.
Im Jahr 1540, kurze Zeit nach seinem Machtantritt, führte Markgraf von Meißen, Heinrich der Fromme, auch hier bei uns die Reformation ein. Die Reformation hatte viele Gesichter. Im Gottesdienst der evangelischen Kirche gab es das Abendmahl nun in zweierlei Gestalt. Neben den trockenen Hostien wurde auch Wein gereicht.
Hilliger wird sicher schon ca. 60 Jahre alt gewesen sein, als er zur protestantischen Lehre übertrat. Dadurch konnte er seine Arbeit als Seelsorger behalten. Das Zölibat, die Ehelosigkeit katholischer Geistlicher, war damit für ihn erledigt. Darüber war ist er sicher nicht traurig gewesen, denn er heiratete umgehend. Ob die Auserwählte seine langjährige Köchin und Haushälterin oder ein junges Ding vom Nachbarhof war, werden wir nie erfahren, denn das älteste Kirchenbuch von Pappendorf wurde erst 1566 begonnen.
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